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Schwarzer Humor und eine große Portion Gefühl

Six Feet Under: Schwarzer Humor und eine große Portion Gefühl

Welchen Sarg hätten Sie denn gerne? Im Geschäft mit dem Tod kämpfen Ruth Fisher (Frances Conroy) und ihre drei Kinder Tag für Tag ums Überleben. Nachdem Familienoberhaupt Nathaniel Fisher, Sr. (Richard Jenkins) ausgerechnet am Weihnachtsabend bei einem Verkehrsunfall mit seinem nagelneuen Leichenwagen ums Leben gekommen ist, droht ihrem kleinen Bestattungsunternehmen das Aus. Mit vereinten Kräften gelingt es der Familie jedoch immer wieder, dem Pleitegeier zu entkommen. Denn trotz allem ist eines klar: Gestorben wird immer!

Aber nicht nur der marode Familienbetrieb, sondern auch jede Menge private Probleme machen den Fishers zu schaffen. Denn so schräg wie ihre Arbeit sind auch die Familienmitglieder: Die starrsinnige Matriarchin Ruth haben die Ereignisse völlig aus der Bahn geworfen. Sie setzt aber trotzdem alles daran, die Familie zusammenzuhalten. Ihre launische Tochter Claire (Lauren Ambrose) hingegen versucht, ihre Probleme durch massenhaften Konsum bewusstseinserweiternder Substanzen aus der Welt zu schaffen, während sich der zugeknöpfte David (Michael C. Hall) heimlich seiner homosexuellen Beziehung zu dem afroamerikanischen Polizisten Keith Charles (Mathew St. Patrick) hingibt.

Das schwarze Schaf der Fishers ist jedoch der älteste Sohn Nate (Peter Krause), welcher einst nach Seattle abgehauen, nun aber wieder zurückgekehrt ist, um seiner Familie beizustehen. Die illustre Runde ergänzen Federico „Rico“ Diaz (Freddy Rodriguez), der langjährige Mitarbeiter der Fishers, und Brenda Chenowith (Rachel Griffiths), die undurchschaubare Tochter eines Psychiaters und einer Psychologin, welche Nate auf seinem Heimflug verführt und Hals über Kopf in sein Leben eindringt. Über all dem wacht der verstorbene Nathaniel Fisher: Der beglückt seine Familie nicht selten mit spöttischen Kommentaren aus dem Jenseits und offenbart dabei ganz neue Seiten seiner Persönlichkeit.

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Typisch für die Serie ist, dass jede Folge mit einem Todesfall beginnt – oft auf ungewöhnliche oder skurrile Weise. Die Lebensumstände und familiären Hintergründe der Verstorbenen spielen dabei eine wichtige Rolle: Die Familie Fisher setzt sich regelmäßig mit diesen Schicksalen auseinander. Besonders in den frühen Episoden geben diese Geschichten der jeweiligen Folge eine thematische Tiefe und tragen zur Gesamtstimmung bei.

Die ersten 13 Folgen bilden einen in sich geschlossenen Handlungsbogen mit vielen Entwicklungen der Hauptfiguren und familiären Konflikten. Ab der zweiten Staffel nimmt „Six Feet Under“ zunehmend Elemente einer Seifenoper auf. Neben dem Tod ist auch Sex ein zentrales Thema – in allen denkbaren Facetten. Die Serie geht offen damit um und schreckt weder vor Nacktheit noch vor expliziten Bettszenen zurück – besonders deutlich wird das in der vierten Staffel. Auch Drogenkonsum spielt eine große Rolle: Jedes Mitglied der Familie Fisher sowie zahlreiche Nebenfiguren kommen damit in Berührung oder konsumieren regelmäßig irgendwelche Substanzen.

Zwei später eingeführte Figuren beeinflussen die Serie besonders stark: Zum einen Lisa Kimmel Fisher (gespielt von Lili Taylor), Nates spätere Ehefrau und Mutter der gemeinsamen Tochter Maya. Sie stirbt gewaltsam am Ende der dritten Staffel und erscheint – ähnlich wie Nates verstorbener Vater Nathaniel – weiterhin in Visionen. Zum anderen George Sibley (James Cromwell), Ruths zweiter Ehemann, der ab der vierten Staffel zum festen Ensemble zählt.

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Im Laufe der Serie treten viele weitere schräge und markante Nebenfiguren auf, die für Chaos, Dramen oder humorvolle Momente sorgen. Dazu gehören unter anderem Brendas manisch-depressiver Bruder Billy (Jeremy Sisto), ihre Mutter Margaret (Joanna Cassidy), Ricos Ehefrau Vanessa (Justina Machado), Ruths Schwester Sarah (Patricia Clarkson) und deren Freundin Bettina (Kathy Bates), der seltsame Lehrling Arthur Martin (Rainn Wilson) sowie Claires Freunde Gabe (Eric Balfour), Russell (Ben Foster), Edie (Mena Suvari), Anita (Sprague Grayden) und Jimmy (Peter Facinelli). Auch Vanessas Schwester Anjelica (Melissa Marsala), Ricos Affäre Sophia (Idalis deLeon) und Georges Tochter Maggie Sibley (Tina Holmes) spielen wichtige Rollen.

Die erste Folge von „Six Feet Under“ wurde am 3. Juni 2001 auf dem amerikanischen Kabelsender HBO ausgestrahlt. Produzent und Erfinder Alan Ball (erhielt einen Oscar für den Kinofilm „American Beauty“) schuf mit „Six Feet Under – Gestorben wird immer“ einen wohldosierten Mix aus Seifenoper, Satire, Comedy und Drama. Obwohl der Tod in jeder Folge im Mittelpunkt steht, verliert sich „Six Feet Under“ niemals in Sentimentalität, driftet aber auch nicht ins Geschmacklose. Mit einer gehörigen Portion rabenschwarzen Humors werden jedoch nicht nur skurrile Geschichten rund um den Tod erzählt, sondern vor allem auch die Alltagssorgen einer ganz normal gestörten Familie aus Los Angeles beleuchtet. Die Serie wurde mit sieben „Emmy Awards“ und drei „Golden Globes“ geehrt und erhielt weitere 38 Auszeichnungen sowie insgesamt 93 Nominierungen.

In den Vereinigten Staaten endete „Six Feet Under“ am 21. August 2005 auf Wunsch von Alan Ball nach fünf Staffeln mit der fulminanten Schlussepisode „Alle warten“. In Deutschland strahlte zunächst der Pay-TV-Sender Premiere die Serie aus, bevor sie auf VOX ihre Free-TV-Premiere erlebte. Vorab wurde bereits die erste Staffel auf DVD veröffentlicht. Mittlerweile sind auch die restlichen Staffeln sowie mehrere Komplettboxen erhältlich.

Letzte Aktualisierung: 21. April 2025

Kurzübersicht

Originaltitel:
Six Feet Under
Deutscher Titel:
Six Feet Under
Produktionsland:
USA
Produktionsstatus:
Eingestellt
Produktionszeitraum:

2001 – 2005

Ausstrahlungsart:

Wöchentlich

Anzahl der Folgen:
63 (in 5 Staffeln)
Titelsong:
  • Instrumental